Berlin-Brandenburg

Berlin-Brandenburg

Die Biotechnologie ist ein wichtiger Innovationsmotor der Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg. Die Branche verzeichnet ein stetiges Wachstum und eine hohe Gründungsdynamik. Was die Region besonders stark macht, ist eine hohe Konzentration und Vernetzung von Wissenschaft, Kliniken und Wirtschaft.


Die Gesundheitsbranche und Gesundheitswirtschaft prägt mit ihren über 21.000 Unternehmen und deren rund 380.000 Beschäftigten die Hauptstadtregion in einem besonderen Maße.  Mit Blick auf die Biotech-Unternehmenslandschaft ist die Mehrheit von 80% im Gesundheitssektor aktiv. Mehr als 600 Unternehmen aus Biotechnologie, Pharma und Medizintechnik profitieren auch von der Nähe zu Entscheidungsträgern aus Politik und Gesundheitswesen. Hinzu kommt die geografische Lage der deutschen Hauptstadtregion, die einen guten Zugang zu westlichen, zentral- und osteuropäischen Märkten ermöglicht.


Berlin-Brandenburg gehört zu den größten und vielfältigsten Wissenschaftsregionen in Europa. Rund 40 wissenschaftliche Einrichtungen mit Life Science-Bezug sind in der Region vertreten, darunter das Universitätsklinikum Charité, die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, das Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH), das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), das Robert Koch-Institut, das Deutsche Herzzentrum Berlin sowie weitere namhafte Fraunhofer-, Helmholtz-, Leibniz- und Max-Planck-Institute in Berlin und Brandenburg.


Die Bundesländer Brandenburg und Berlin haben darüber hinaus ein breites Spektrum an Akteuren in Wissenschaft und Wirtschaft, die sich auf die Themen Bioökonomie, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft fokussieren. Eine Vernetzung findet unter anderem die Cluster „Kunststoffe und Chemie“ und „Ernährungswirtschaft“ Brandenburg sowie dem Cluster “Energietechnik Berlin-Brandenburg“ statt. Unter dem Dach der Querschnittstechnologie „Clean Technologies“ setzt die Stadt Berlin auf die gezielte Unterstützung nachhaltiger Entwicklungen. Eine dynamische Food-Innovation-Szene hat sich um die Beuth-Hochschule, den EUREF Campus sowie den Food Tech Campus der Lebensmittelkette Edeka gebildet. Dies wieder hat zur Ansiedlung einiger auf Lebensmittelinnovationen fokussierter Investoren und Company Builder geführt. Dazu zählen unter anderem Atlantic Food Labs oder Hungry Ventures.

  • Zentrale Cluster-Akteure: Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin Brandenburg – HealthCapital; Cluster Kunststoffe und Chemie sowie Ernährungswirtschaft, Brandenburg; Cluster Energietechnik Berlin-Brandenburg; Food Tech Campus Edeka, EUREF Campus; Ernährungsstrategie Berlin  
  • Wirtschaft: Rund 600 Unternehmen sind allein im Bereich Gesundheitswirtschaft in der Region angesiedelt
  • Hohe Dichte an Start-ups, Investoren und Acceleratoren

Gesundheitswirtschaft im Fokus

Mehr als 80 Prozent der rund 250 Biotech-Unternehmen sind in der Biomedizin tätig. Von den rund 330 Medizintechnikunternehmen haben viele ihren Schwerpunkt in den Bereichen digitale Gesundheitslösungen, kardiovaskuläre Technologien und diagnostische Bildgebung. Neben der Biotech- und Medtech-Landschaft hat die Hauptstadtregion eine beachtliche Tradition in der Arzneimittelentwicklung. Global agierende Unternehmen wie Bayer, Biotronik, Pfizer, Sanofi, Takeda, Thermo Fisher oder Berlin-Chemie (als Teil der Menarini-Gruppe) und mehr als 20 mittelständische Unternehmen bieten Arbeitsplätze für rund 11.000 Mitarbeiter. Bekannte Medtech-Firmen wie Biotronik, Ottobock, B.Braun, Berlin Heart sowie Eckert & Ziegler haben Standorte und Niederlassungen in der Region.

Fünf Universitäten und drei Fachhochschulen haben biotechnologisch relevante Fächer in ihrem Lehrprogramm. Mit dem Max Delbrück Centrum für molekulare Medizin, dem Max-Planck-Institut für molekulare Genetik, dem Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, dem Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie, dem Ressourcen-Zentrum des Human-Genom-Projekts und dem Deutschen Rheumaforschungszentrum verfügt die Region im Bereich der Biotechnologie über eine sehr breite Forschungslandschaft. Mit dem Berlin Institute of Health (BIH) an der Charité Universitätsmedizin gibt es einen auf Ausgründungen spezialisierten Akteur in der Hauptstadtregion.

Bioökonomie und nachhaltige Ernährung

Mit mehr als 500 Unternehmen und über 13.00 Beschäftigten zeigt das Cluster Kunststoffe und Chemie die Bedeutung der Chemieindustrie für das Land Brandenburg. Einige Chemieparks und Produktionsstandorte gibt es vor Ort. Das Thema nachhaltige Produktion wird dabei immer relevanter, vor allem mit Blick auf Biopolymere und Kunststoff-Recycling. Im Bereich Ernährungswirtschaft sind über 3.400 Firmen entlang der Wertschöpfungskette mit mehr als 57.000 Beschäftigte aktiv. Hinzukommen rund 20 wissenschaftliche Einrichtungen darunter die Universität Potsdam, die TU Berlin, die Humboldt-Universität die Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, das Deutsche Institut für Ernährungsforschung (Dife), die Leibniz-Institute für Agrartechnik und Bioökonomie sowie für Gemüse und Zierpflanzenbau und das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF).

In der Hauptstadt werden alle Aktivitäten unter dem Dach der „Berliner Ernährungsstrategie“ gebündelt. Ab Herbst 2021 wird hierfür eine Plattform für Akteure im Bereich Nachhaltigkeit, Food Innovation und Urban Farming aufgebaut. Ein Ernährungsatlas soll künftig einen Überblick verschaffen.

Berlin-Brandenburg ist als Heimat einer lebhaften Startup-Szene bekannt. Der Zugang zu Venture Capital ist europaweit weit überdurchschnittlich, ebenso die Dichte der Start-up-Landschaft, zu denen auch zahlreiche Biotech-Ausgründungen und Spin-Offs aus den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zählen.

Anlaufstellen für Gründer

Der große Pool an internationalen Talenten sowie die dynamische Start-up-Szene sind entscheidende Kriterien für etablierte Unternehmen, in der Hauptstadtregion Entwicklungszentren zu betreiben und in sogenannten Labs, Inkubatoren oder Acceleratoren neue Formen der Zusammenarbeit mit jungen Unternehmen einzugehen. Allein in Berlin gibt es mehr als 60 Acceleratoren. Auch in der Gesundheitswirtschaft gibt es immer mehr spezifische Programme für Health & Life Science Startups. Eine Auswahl von Acceleratoren und Inkubatoren aus dem Gesundheitsbereich, die regelmäßig offen sind: 

  • Bayer G4A 
  • Pfizer Healthcare Hub
  • Flying Health 
  • Helios.hub 
  • Startupbootcamp Digital Health
  • Heartbeat Labs
  • B Braun Accelerator
  • Die Brückenköpfe
  • Digital Health Factory
  • Techcode
  • Telekom Hub:raum
  • Vision Health Pioneers

Im Bereich Food Innovation hat sich u.a. der Food Tech Campus von Edeka als zentrale Anlaufstelle etabliert.

Zahlreiche Technologie-Parks stellen Unternehmen in Berlin-Brandenburg zudem Flächen, Labore und Räume je nach den spezifischen Bedürfnissen zur Verfügung: