Hamburg
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Norddeutschland ist mit seinen vielen Unternehmen und diversen Kompetenzen auf verschiedensten Wissens- und Anwendungsgebieten ein idealer Standort für die Life Science Branche sowie national und international ein Zentrum für innovative Medizin. Die Zusammensetzung des Clusters deckt ein breites Spektrum von der Grundlagenforschung bis hin zur marktfähigen Endprodukt ab. Eine enge Zusammenarbeit über Ländergrenzen, Branchen, Unternehmen und Institutionen hinweg sind seit jeher ein wichtiges Charakteristikum der Region. Eine Vernetzung der Life-Science-Akteure in den Bundesländern Hamburg und Schleswig-Holstein findet im Cluster Life Science Nord statt.
Schwerpunkte der in Hamburg und Schleswig-Holstein angesiedelten Unternehmen und Institutionen sind Arzneimittelforschung, Diagnostik, Plattformtechnologien und Laborbedarf, fokussiert auf die medizinischen Bereiche Onkologie, Neurologie, Infektionen und Entzündungen. Ebenso stehen Bildgebungstechnologien, Präzisionschirurgie und Implantologie, insbesondere in den medizinischen Bereichen der muskoloskeletalen und neurologischen Erkrankungen sowie Entzündungen im Fokus. Kernkompetenzen in der medizinischen Biotechnologie bestehen in den Bereichen Wirkstoffforschung, Molekulare Diagnostik und Plattformtechnologien, zu denen die Nanotechnologien oder auch die Marine Biotechnologie zu zählen sind.
In der Region sind namhafte Großkonzerne wie Philips, Eppendorf, Olympus und AstraZeneca ansässig, das Rückgrat der Branche bilden aber viele klein- und mittelständische Firmen. Unter dem Dach des Life Science Nord Clusters werden Erfahrungen und Kompetenzen gezielt zusammengebracht und vernetzt.
- Zentraler Cluster-Akteur: Life Science Nord
- Wirtschaft: zahlreiche KMUs sowie globale Konzerne aus Pharma und Medizintechnik
- Start-ups: Themenfokus auf Digital Health, KI, Präzisionsmedizin und Medtech
Innovative Gesundheitswirtschaft
Mit einer Bruttowertschöpfung von 1,9 Mrd. € rund 20.000 Beschäftigten ist der Bereich Biotech & Pharma der größte Teilbereich (43%) des Clusters Life Science Nord. Rund 250 Unternehmen aus der Region betreiben biotechnologische Forschung für medizinische und industrielle Anwendungen, darunter Evotec, altona Diagnostics oder Sysmex.
Auch bedeutende Arzneimittelhersteller und größere Handelsunternehmen aus der Pharmaindustrie sind in der Region präsent. Desitin, Medac, Richter-Helm und Nordmark entwickeln und vertreiben ihre Produkte in und aus Schleswig-Holstein und Hamburg. Internationale Pharmaunternehmen wie z.B. GlaxoSmithKline, AstraZeneca und Ferring unterhalten am Standort Norddeutschland Forschungs-, Produktions- und Vertriebsstandorte.
Die Region ist zudem Heimat weltweit anerkannter, traditionsreicher Unternehmen der Medizintechnik wie der Philips Deutschland GmbH oder der Olympus Europa Holding GmbH. In der Metropolregion stellen global agierende Unternehmen wie Dräger Medical, Johnson & Johnson Medical, Söring und Weinmann Produkte für den Weltmarkt her.
Ein breites Spektrum relevanter akademischer und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in den Themenfeldern Infektionskrankheiten, Herz-Kreislauf und Molekularbiologie, Virologie, Lungen- und Bronchialerkrankungen und Entzündungskrankheiten prägen den Standort. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) mit den Standorten Lübeck und Kiel setzen auf einen starken Technologietransfer und enge Kooperationen mit Unternehmen in den Feldern Präzisionsmedizin und Diagnostik.
Die digitale Medizin, Künstliche Intelligenz und Stammzellforschung sind weitere Themenfelder, in denen zahlreiche Akteure im Norden aktiv sind.
Marine Biotechnologie im Fokus
Immer mehr an Bedeutung gewinnt auch die marine Biotechnologie und Bioökonomie. Die blaue Biotechnologie betrifft Meeresprodukte, wie zum Beispiel marine Agrarkulturen. Vor allem das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel sowie die Fraunhofer EMB in Lübeck repräsentieren diesen Forschungsschwerpunkt. 2019 wurde zudem das von der Uni Kiel koordiniertes Projekt „Bioökonomie auf Marinen Standorten (BaMS)“ mit bis zu 20 Mio. € Fördermittel durch das Bundesministerium für Bildung Forschung (BMBF) initiiert.
Anlaufstellen für Gründer
Als zentrale Anlaufstellen im Norden haben sich der von Philips und Techniker Krankenkasse initiierte Health Innovation Port (HIP) in Hamburg sowie das Technikzentrum TZL in Lübeck mit dem Accelerator-Programm Gateway49 etabliert. Sowohl am HIP als auch im Gateway49 werden Gründer dabei unterstützt, ihre frühen Geschäftsmodelle bestmöglich weiterzuentwickeln.
Während sich das Angebot des HIP im Wesentlichen auf Gesundheitsthemen bezieht, ist das Spektrum bei Gateway49 offener gestaltet. Neben den Life Sciences werden hier unter auch Gründungen im Bereich Food unterstützt.
Darüber hinaus gibt es gezielte Förderprogramme für Start-ups in Hamburg, etwas durch die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg), sowie in Schleswig-Holstein durch die WTSH (Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH).