Bayer kauft Start-up aus Potsdam

11. Nov. 2022

Bayer kauft Start-up aus Potsdam

Bayer übernimmt das deutsche Biotechnologie-Start-up Targenomix. Das Unternehmen ist eine Ausgründung des Max-Planck-Instituts für molekulare Pflanzenphysiologie (MPI MPP) und nutzt neuartige Verfahren und Werkzeuge der Systembiologie und der Bioinformatik. Das Ziel der Forschung sind neue Wirkmechanismen für Pflanzenschutzlösungen.

Targenomix wird zur hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Bayer, behält aber als eigenständige Einheit seinen Start-up-Charakter. Bayer möchte mit der Akquisition die Entdeckung und Entwicklung vielversprechender Moleküle für den Pflanzenschutz beschleunigen.

Die Integration des Start-ups sei ein wichtiger Grundpfeiler für die neue Systembiologieplattform in der Pflanzenschutzforschung von Bayer, lässt das Leverkusener Unternehmen zur Übernahme wissen. Dabei werde das Team weiterhin eigenständig und flexibel agieren können und so "die Start-up-Mentalität und agile Kultur beibehalten".Targenomix verfügt über Know-how, Fachkräfte und technologische Plattformen, die dazu beitragen, sichere und effektive Wirkstoffe zu entwickeln.

„Die große Kompetenz und Erfahrung von Bayer in der Forschung und Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln in Verbindung mit unserer flexiblen Start-up-Mentalität, unseren fortgeschrittenen molekularbiologischen Verfahren und unserer systembiologischen Expertise wird beiden Unternehmen helfen, weiterhin neue Wirkmechanismen zu entwickeln", sagt Dr. Sebastian Klie, Geschäftsführer von Targenomix. „Wir ergänzen uns gegenseitig und mit dieser neuen Phase unserer Zusammenarbeit können wir die Entdeckung nachhaltiger und sicherer Wirkstoffe der nächsten Generation beschleunigen."

Bayer und Targenomix arbeiten seit 2014 erfolgreich zusammen. So hat die Kooperation unter anderem das branchenweit erste neue Nachauflaufherbizid für die Unkrautbekämpfung im Ackerbau seit 30 Jahren hervorgebracht. Das neue Herbizid erwies sich in der Forschung als wirksam gegen die wichtigsten resistenten Gräser. Die Zulassung braucht aber nach Angaben von Bayer noch bis "gegen Ende dieses Jahrzehnts".