Bilanz-Booster: BioNTech erhöht Prognose

08. Nov. 2022

Bilanz-Booster: BioNTech erhöht Prognose

Der Impfstoffhersteller BioNTech berichtete am Montag über die Geschäftsentwicklung. Im Vergleich zum Rekordjahr 2021 sind die Zahlen deutlich gesunken. Mit dem Abklingen der Impfbereitschaft und gefühlter Rückkehr zu Vor-Pandemiezeiten ist ein Absinken des Umsatzes und Gewinns im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um jeweils mehr als 40% zwar deutlich, aber eben auch nachvollziehbar.

Die neuen, an die Omikron-Variante des Coronavirus angepassten Vakzine geben dem Management die Zuversicht, die Erlösprognose für das Gesamtjahr dennoch anzuheben, was auch den Börsenkurs beflügelte. Finanzvorstand Jens Holstein sprach von einer „starken Leistung im dritten Quartal“. Rund 300 Millionen Dosen der an Omikron BA.1 und Omikron BA.4/BA.5 angepassten bivalenten Impfstoffe wurden von Anfang September bis Mitte Oktober 2022 in Rechnung gestellt, weswegen man die Umsatzpro­gnose für den COVID-19-Impfstoff für das laufende Geschäftsjahr auf das obere Ende der ursprünglichen Spanne angehoben habe. Statt der bisher angegebenen 13 bis 17 Mrd. € werden jetzt 16 bis 17 Mrd. € angepeilt.

Insgesamt geht das Unternehmen gemeinsam mit seinem Partner Pfizer in diesem Jahr von bis zu 2,1 Milliarden in Rechnung gestellten Corona-Impfstoffdosen aus, einige bestellte Dosen werden dabei wohl erst 2023 ausgeliefert. Das Unternehmen geht davon aus, dass sein COVID-19-Impfstoffportfolio ein langfristiges und nachhaltiges Geschäftsfeld bleiben wird.

Investoren schauen jedoch über Corona hinaus und wollen wissen, welche Produkte BioNTech künftig noch auf den Markt bringen kann. Entsprechend verweisen die Mainzer regelmäßig auf die Chancen künftiger Umsatzbringer. „Die gewonnenen Erkenntnisse bei der Entwicklung von an Omikron angepassten Impfstoffen wollen wir nutzen und das Gelernte auf andere Krankheitsbereiche sowie Produktkandidaten übertragen“, sagte Firmenchef und Mitgründer Ugur Sahin. „Wir bauen unser COVID-19- sowie Impfstoffportfolio im Bereich Infektionskrankheiten weiter aus und erweitern unsere Onkologie-Pipeline.“

Im Bereich Krebs stehen demnach insgesamt 19 Produktkandidaten in 24 laufenden klinischen Studien auf der Agenda. Für das kommende Jahr erwartet man Neuigkeiten aus bis zu zehn klinischen Onkologiestudien. An Geld mangelt es BioNTtech nicht: Die Mainzer verfügen über eine beeindruckend hohe Liquidität von 13,4 Mrd. € an Zahlungsmitteln sowie ausstehenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 7,3 Mrd. € zum 30. September 2022.