Milliardengewinn für BioNTech
Milliardengewinn für BioNTech
Die Geschäftszahlen der Mainzer Impfstoff-Entwickler um Özlem Türeci und Ugur Sahin boten den erwarteten Knalleffekt: rund 10 Mrd. € Gewinn bei über 19 Mrd. € Umsatz katapultieren das Unternehmen in zwölf Monaten auf das 680-Fache dessen, was noch 2020 zu bilanzieren war. Nun sollen Aktien zurückgekauft und Milliarden in die Forschung gesteckt werden.
Die Vertragsverhandlungen und Lieferabschlüsse lassen ähnliche Zahlen auch für 2022 vermuten: gemeinsam mit Partner Pfizer sollen noch in diesem Jahr 2,4 Milliarden Impfdosen geliefert werden (2021: rund 2,6 Milliarden), bei einem erwarteten Umsatzvolumen von 13 Mrd. bis 17 Mrd. €.
BioNTech möchte mit dem Geld nun ein Aktienrückkaufprogramm starten, aber auch gut 1,5 Mrd. € in Forschung und Entwicklung stecken, etwa 50% mehr als in den bisherigen Planungen kommuniziert. Auch Aktionäre freuten über eine Sonderdividende von 2 Euro, beides zusammen führte zu einem aktuellen Kursplus von einigen Prozent. Dennoch bewegt sich der aktuelle Kurs deutlich unter dem Höchststand von rund 450 US-Dollar zur Jahresmitte 2021.
„Um unsere Vorreiterrolle in der Branche fortzuführen, möchten wir auf unserem Erfolg von 2021 aufbauen und mehrere Programme zügig durch die Entwicklung bringen“, kommentierte Ugur Sahin. BioNTech wolle gemeinsam mit Pfizer die Entwicklung von Impfstoffkandidaten gegen Grippe und Gürtelrose vorantreiben. „Unsere Vision bleibt das Fundament für all unsere Aktivitäten: Wir nutzen das Potential des Immunsystems, um die Gesundheit und das Leben von Milliarden von Menschen weltweit zu verbessern“, so der Unternehmenslenker.
Der positive Effekt für den Standort Mainz selbst blieb dabei diesmal unerwähnt. Unterdessen scheint das starke Bekenntnis der Landes- und Kommunalpolitik für einen echten Biotechnologie-Campus schon Früchte zu tragen. So will die (schon in Mainz beheimatete) Deutschland-Zentrale von Novo Nordisk einen vergrößerten Neubau in Mainz angehen, in dem die fast 300 Mitarbeiter vor Ort mehr Platz finden sollen. Gute Zeiten für Mainz.