Diesen November gleich dreifach in Paris: Die Deutsche Börse Photography Foundation stellt aus und fördert Künstler*innen sowie den wissenschaftlichen Dialog
Diesen November gleich dreifach in Paris: Die Deutsche Börse Photography Foundation stellt aus und fördert Künstler*innen sowie den wissenschaftlichen Dialog
- Während der internationalen Messe für Fotografie „Paris Photo" präsentiert die Stiftung ein umfangreiches Programm, das ihr Engagement für die zeitgenössische Fotografie in den Bereichen Sammeln, Ausstellen und Fördern abbildet.
- Mit der Ausstellung „Face to Face" präsentiert sie ausgewählte Werke aus ihrer Sammlung zeitgenössischer Fotografie auf der „Paris Photo" im Grand Palais.
- In einer weiteren Ausstellung widmet sich die Photography Foundation gemeinsam mit dem Goethe-Institut Paris dem fotografischen Nachwuchs und zeigt Werke von Studierenden der Hochschule Hannover.
- Darüber hinaus werden die beiden gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Fotografie (DGPh) vergebenen Auszeichnungen für Forschung und Publizistik im Bereich der Fotografie feierlich überreicht.
Vom 13. bis zum 16. November 2025 versammelt sich zur „Paris Photo“ die internationale Fotoszene in der französischen Hauptstadt. Die Deutsche Börse Photography Foundation nimmt dies zum Anlass, mit gleich drei Formaten der zeitgenössischen Fotografie eine Bühne zu bieten. Von der Präsentation der eigenen Sammlung über die Förderung des fotografischen Nachwuchses bis hin zum wissenschaftlichen Dialog wartet die Stiftung mit einem breit gefächerten Programm auf.
Die Sammlungspräsentation „Face to Face“ auf der „Paris Photo“ im Grand Palais
Erstmals präsentiert die Deutsche Börse Photography Foundation Werke aus ihrer Sammlung zeitgenössischer Fotografie auf der renommierten Messe. „Face to Face“ offenbart anhand von rund 25 ausgewählten Aufnahmen von 23 internationalen Künstler*innen die besondere Wirkungskraft des fotografischen Portraits, welches auf eindrucksvolle Weise die Vielfalt, Komplexität und Sensibilität der menschlichen Erfahrung visualisiert.
Ein besonderes Augenmerk legt „Face to Face“ auf zwei künstlerische Positionen, die erst kürzlich für die Sammlung erworben wurden und auf gesellschaftspolitische Zwänge verweisen: Hoda Afshars Serie „In Turn“ ist eine Reaktion auf die Proteste, die 2022 dem Tod von Jina Mahsa Amini folgten – einer jungen kurdisch-iranischen Frau, die nach ihrer Verhaftung wegen angeblichen Verstoßes gegen das iranische Hijab-Gesetz in Polizeigewahrsam in Teheran starb. Afshar portraitiert in Australien lebende iranische Frauen, die durch den Akt des gegenseitigen Flechtens von Haaren Solidarität und Widerstand zum Ausdruck bringen. Aida Silvestris Serie „Even This Will Pass” findet eine eindringliche Bildsprache für die gefährlichen Reisen eritreischer Geflüchteter von ihrem Heimatland nach Großbritannien. Auf unscharfen Schwarz-Weiß-Portraits visualisieren handgestickte Fäden die Fluchtrouten der von Menschenhandel und der globalen Migrationskrise Betroffenen, ohne ihre Identität zu offenbaren.
Diesen beiden Projekten wird eine vielstimmige Auswahl an Aufnahmen gegenübergestellt, die in ihrer Gesamtheit die universelle Kraft des fotografischen Portraits in den Fokus rücken: Von ruhigen, intimen Studien bis hin zu kühnen sozialen Kommentaren umspannen die ausgestellten Werke Kontinente, Kulturen und Generationen. Sie spiegeln die Bandbreite der Sammlung wider und umfassen sowohl Arbeiten bekannter Künstler*innen als auch Positionen junger und aufstrebender Fotograf*innen.
Gezeigt werden Arbeiten von Hoda Afshar, Diane Arbus, Sibylle Bergemann, Samuel Fosso, Marvel Harris, Evelyn Hofer, Lebohang Kganye, Dana Lixenberg, Daniel Jack Lyons, Vivian Maier, Sandra Mann, Sabelo Mlangeni, Anja Niedringhaus, Gabriele und Helmut Nothhelfer, Anders Petersen, Regine Petersen, Wilhelm Schürmann, Jamel Shabazz, Aida Silvestri, Christine Spengler, Vanessa Winship und Tom Wood.
Im Rahmen der Präsentation „Face to Face“ sprechen die Direktorin der Stiftung und Kuratorin der Sammlung, Anne-Marie Beckmann, und die Künstlerinnen Hoda Afshar und Aida Silvestri am 13. November 2025 um 14 Uhr am Messestand P 04 über die ausgestellten Werke und die Kraft der Portraitfotografie. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt, eine Anmeldung ist nicht notwendig. Tickets zur Messe sind hier erhältlich.
Die Ausstellung “Metamorphosis. States of Change“ mit dem Goethe-Institut Paris
Als Teil der Ausstellungsreihe „La jeune photographie allemande“ präsentieren die Deutsche Börse Photography Foundation und das Goethe-Institut Paris neue fotografische Arbeiten von Studierenden der Hochschule Hannover. Die Werke entstanden im Rahmen des Studiengangs „Visual Journalism and Documentary Photography“ unter der Leitung von Christoph Bangert und Karen Fromm. Die Ausstellung mit dem Titel „Metamorphosis. States of Change“ wird im Goethe-Institut Paris am 13. November 2025 um 18.30 Uhr eröffnet.
Wie lässt sich Veränderung sichtbar machen? Mit Blick auf gesellschaftliche und kulturelle Kipppunkte, politische Krisen und Konflikte sowie die Transformation ökologischer Systeme erkunden die Künstler*innen der Ausstellung die vielfältigen Formen des Wandels und thematisieren in ihren Werken die Bedingungen und Ursachen für Veränderungen. Sie hinterfragen in unterschiedlichen Kontexten feste Identitäten, lineare Erzählungen sowie scheinbare Stabilitäten und bedienen sich dabei unterschiedlicher künstlerischer Strategien und fotografischer Ansätze. So macht zum Beispiel Nora Schwarz in „Songs of the Taiga“ das schleichende Verschwinden der letzten Urwälder Nordeuropas sichtbar und zeigt, wie eng ökologische und kulturelle Identität miteinander verknüpft sind. Jonathan Funk wiederum richtet in „Ortskontrollfahrt“ den Blick auf gesellschaftliche Spannungen in Deutschland und fragt, wie politische Entfremdung und Populismus das Vertrauen in demokratische Strukturen untergraben. Ludwig Nikulski wiederum folgt in „Unter den Palmen“ den westlichen Außengrenzen der Ukraine und dokumentiert Orte, an denen sich Europas neue Bruchlinien zeigen – zwischen der Ferne des Krieges und seiner spürbaren Nähe im Alltag. Wandel ist in den Werken der Studierenden kein abstrakter Zustand, sondern vollzieht sich in sozialen, ökologischen und politischen Realitäten – mit all seinen Brüchen, Übergängen und Möglichkeiten. Die Ausstellung ist eine Einladung, Veränderung nicht nur zu beobachten, sondern als fortlaufenden Prozess des Hinterfragens und Neugestaltens zu begreifen.
Mit „La jeune photographie allemande“ richten die Deutsche Börse Photography Foundation und das Goethe-Institut Paris den Fokus auf den fotografischen Nachwuchs an den Hochschulen in Deutschland. Die jährlich stattfindende Kooperation bietet einer ausgewählten Fotografieklasse die Gelegenheit, ihre Arbeiten in einer Ausstellung im Goethe-Institut Paris einem internationalen Publikum zu präsentieren. Die Ausstellungsreihe schafft eine Plattform für junge Künstler*innen und vereint aktuelle Trends, innovative Ansätze und zentrale Themen der zeitgenössischen Fotografie. Seit ihrem Start 2018 wurde bereits sechs Hochschulklassen die Gelegenheit geboten, ihre Arbeiten in Paris zu präsentieren.
Die beteiligten Künstler*innen sind: Hannah Aders, Jonathan Funk, Paul Geiersbach, Valentin Goppel, Jasper Hill, Ludwig Nikulski, Cecilie Ring, Max Schlag, Clara Schöttke, Nora Schwarz und Antonia Teichert.
Preisverleihung von „Thinking Photography" and „Writing Photography" mit der DGPh
Im Rahmen ihres Engagements zur Förderung des wissenschaftlichen Dialogs zum Medium Fotografie veranstaltet die Deutsche Börse Photography Foundation gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) am 14. November 2025 um 16.30 Uhr im Goethe Institut-Paris die offizielle Verleihung des DGPh-Forschungspreises „Thinking Photography" und des DGPh-Preises für innovative Publizistik „Writing Photography".
Die beiden Auszeichnungen für Forschung und Publizistik im Bereich der Fotografie wurden Anfang des Jahres an Dzifa Peters für ihre Dissertation „Tropes of Polarity: Visual Representation and Afrodiasporic Identities" und an Esther Gabrielle Kersley für ihren Kommentar „The hooded man at the computer: What are cyber images telling us?" verliehen. Im Gespräch mit Nela Eggenberger, Kunsthistorikerin mit Schwerpunkt auf zeitgenössischer Fotografie und Gründungsherausgeberin der Zeitschrift P.IN.E.A Photography Intermedia Et Al., und Lucia Halder, Sektionsleitung Geschichte und Archive der DGPh und Kuratorin am Rautenstrauch-Joest-Museum Köln, stellen die zwei Gewinnerinnen ihre jeweiligen Arbeiten vor und diskutieren ihre Forschungsansätze.
Anmerkung für die Redaktion:
Besuchsmöglichkeiten:
„Face to Face“
Die Präsentation ist vom 13. bis zum 16. November 2025 auf der Messe im Grand Palais zu sehen. Messestand P 04. Tickets können über die Website von „Paris Photo“ erworben werden.
Adresse: Grand Palais, 3 Avenue du Général Eisenhower, 75008 Paris
„Metamorphosis. States of Change“
Die Ausstellung ist vom 13. November 2025 bis zum 12. Januar 2026 zu sehen. Der Eintritt ist frei. Der Presserundgang zur Ausstellung findet am Donnerstag, 13. November 2025, um 17 Uhr, im Goethe-Institut Paris statt. Die Eröffnung der Ausstellung schließt sich um 18.30 Uhr in Anwesenheit der Künstler*innen an.
Adresse: Goethe Institut-Paris, 17 Avenue d’Iéna, 75016 Paris
Preisverleihung von „Thinking Photography“ and „Writing Photography”
Die Preisverleihung findet am 14. November 2025 um 16.30 Uhr im Goethe Institut-Paris statt. Eine Anmeldung ist hier möglich, der Eintritt ist frei.
Kontakt für die Medien:
media.foundation@deutsche-boerse.com
Tel. +49 69 21117014
Über die Deutsche Börse Photography Foundation
Die Deutsche Börse Photography Foundation ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Frankfurt am Main, die sich dem Sammeln, Ausstellen und Fördern von zeitgenössischer Fotografie widmet. Sie verantwortet die Weiterentwicklung und Präsentation der Art Collection Deutsche Börse, die mittlerweile über 2.400 fotografische Arbeiten von rund 170 Künstler*innen aus 38 Nationen umfasst. Auf ihren Ausstellungsflächen in Eschborn bei Frankfurt am Main zeigt sie mehrere Ausstellungen pro Jahr, die öffentlich zugänglich sind. Die Unterstützung junger Künstler*innen ist der Stiftung ein besonderes Anliegen, sie fördert sie auf vielfältige Weise: mit Auszeichnungen, Stipendien oder durch die Beteiligung am Talent-Programm des Fotografiemuseum Amsterdam Foam. Gemeinsam mit der Photographers’ Gallery in London vergibt sie jährlich den renommierten Deutsche Börse Photography Foundation Prize. Des Weiteren unterstützt die Stiftung Ausstellungsprojekte internationaler Museen und Institutionen sowie den Ausbau von Plattformen für den wissenschaftlichen Dialog über das Medium Fotografie.
www.deutscheboersephotographyfoundation.org
Über die Art Collection Deutsche Börse
Die Art Collection Deutsche Börse zählt zu den international bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer Fotografie. Sie wurde 1999 ins Leben gerufen und umfasst mittlerweile über 2.400 Werke von rund 170 Künstler*innen aus 38 Nationen. Die Art Collection widmet sich den zentralen Themen der Fotografie ab der Mitte des 20. Jahrhunderts. Die in der Sammlung vertretenen Bildsprachen und fotografischen Ansätze sind dabei so vielfältig wie die Herkunft, das Alter oder das künstlerische Selbstverständnis der Fotograf*innen und reichen von dokumentarischen bis zu konzeptionellen Ansätzen. Jede Position bietet einen eigenen Blickwinkel auf das zentrale Thema der Art Collection, die „conditio humana“, das Ausloten der Bedingungen des menschlichen Daseins und seiner Verortung in der Welt.